/////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////// Zeit für Zorn – die Türsteher-Lesung: Die Nacht am Eingang des Clubs ist nach wie vor voller Unwägbarkeiten, bizarrer Vorkommnisse, seltsamer Begegnungen. Davon müssen Viktor, Henning und Mark einfach immer wieder auf der Bühne erzählen. Denn manche Sachen dürfen einfach nicht im Vergessen verschwinden, sondern sollten unbedingt zum Entertainment beitragen. Auch, wenn es manchmal schmerzhaft wird („Lässt du dein Getränk bitte draußen?“, „Oh, das ist kein Getränk, das ist nur Wasser!“), die Türleute gegen den Pinneberger stehen („Kommst du da mal bitte raus?“, „Ja nee, ich muss mal pinkeln!“, „Da ist das Getränkelager – da ist kein Klo drin …“, „Ja, dann müsst ihr da mal eins reinbauen!“) oder die Nacht dem Morgen und damit dem Walking Dead der Reste-Rampe weicht („Wie Feierabend? Da brennt doch noch Licht!“, „Wir haben Feierabend. Das ist das Putzlicht.“, „Ja aber, da sind doch noch Frauen drin. Kann ich nich doch noch n Bier?“ „Das sind die Putzfrauen!“ „Und die trinken kein Bier?“ „…“). Seid mit dabei, wenn die Drei von „Zeit für Zorn“ aus der dunklen Welt des wochenendlichen Partygeschehens auf dem Kiez und dem oft rätselhaften Freizeitverhalten des Türstehers berichten. Aber Vorsicht: es könnte gelacht werden. Das Ensemble: Viktor Hacker: Mehr als zwanzig Jahre Erfahrung in punkto Türsteherei rund um den Hamburger Kiez werden von dem Ex-Berufssoldaten mit langjähriger Dienstzeit in einer Spezialeinheit verbal auf den Punkt gebracht. Dabei setzt er voll und ganz auf seinen wandlungsreichen Bariton, den er als ausgebildeter Synchronsprecher trefflich für seine Bühnenpräsenz in Szene zu setzen weiß. Purer Sarkasmus und feine Ironie gepaart mit einem gehörigen Schuss hinterhältigen Humors sind seine Waffen, wenn es gilt, dem Publikum den Gästespiegel vorzuhalten oder sich über seinen eigenen Job als Türmann im Nachtleben lustig zu machen. Auf den zahlreichen Kleinkunstbühnen der Hansestadt Hamburg ist der vielfache Poetry-Slam-Gewinner regelmäßig in unterschiedlichen Konstellationen zu sehen. Neben der „Türsteherlesung“ gehören dazu auch wiederholte Auftritte als Gast der „Lesebühne Längs“ und natürlich Solo-Programme mit Stand-up, Kabarett und Spoken-Word-Performances. Darüber hinaus schreibt er wöchentlich seine eigene Kolumne für „St. Pauli-News.de“ – den vom Hamburger Abendblatt präsentierten Kiezblog. Als Türmann ist er noch immer in diversen Lokalitäten auf dem Hamburger Kiez und drumherum aktiv: headCRASH, Molotow, Freundlich & Kompetent und Klubsen. Henning Geisler: Bremer des Jahrgangs 1967, Politologe, Sozial- und Wirtschaftshistoriker, Übersetzer, Old School-Metal- und Punk-DJ mit dem unaussprechlichen Nom de guerre „Fhtagn“, Kiez-Blogger, überzeugter Pen & Paper-Rollenspieler sowie Ex-Fantasyladenbetreiber (und demnächst Erzieher) kam zum Türstehen wie die Jungfrau zum Kinde. Ein Engel erschien in finsterer Nacht und verkündigte ihm „Frohlocke! Du bist von höchstoben auserwählt, Dir die Nächte und auch andere Menschenkinder (sofern sie einen amtlichen Lichtbildausweis mit sich führen, der sie für volljährig erklärt) im Dienste des Betreibers um die Ohren zu hauen. Halleluja!“ Und so steht Henning, im Gegensatz zu seinen Bühnengenossen im Übrigen Kriegsdienstverweigerer, bis auf den heutigen Tag schon ca. 13 Jahre vorm Molotow und anderen Hamburger Kiez-Etablissements, versucht dabei erfolglos möglichst grimmig auszusehen und arbeitet am perfekten und universalverständlichen „Nein!“. Mark Büttner: Mark war Mitte der neunziger Jahre auch im deutschen Heer, stieß dort mit seinem Verständnis von Kampf als Rausch und Ekstase aber selten auf Verständnis – und wenn, dann nur bei einigen Unteroffizieren. Daher kaufte er sich von seinem Wehrsold eine alte Harley und suchte andere Möglichkeiten zur epischen Gegenwartsüberhöhung. Er wurde Türsteher auf der Reeperbahn. Kritiker mögen dabei seine hagere Gestalt belächeln, manche meinen sogar, er sähe so klapprig aus wie ein toter Turkmene. Oder wie ein polytoxikomaner Iraner. Es ist ihm egal, denn er hat schon früh erkannt, dass man seine Gegner nicht mit Fleisch, sondern mit Knochen umschlägt. Knochen sind hart und werden vor allem vom Zorn beschleunigt. Als Türsteher arbeitet Mark seit langem nicht mehr – möglicherweise, weil die aktuell hohe Polizeipräsenz auf dem Kiez ihm den Spaß verdorben haben könnte, vielleicht aber auch einfach nur, weil er irgendwann den Ernst der Lage erkannt hat. Er arbeitet immer noch gern mit Menschen, und ab und an lädt ihn die Bundeswehr ein – als Feinddarstellung für Feldjäger und Unteroffizieranwärter. Man sagt ihm nach, dass es sein größter Traum wäre, die Waffengattung der Kradschützen wieder zum Leben zu erwecken. Niemand weiß, was wirklich in seinem Kopf vorgeht… Zeit für Zorn zum Mitnehmen: „Dumm & brutal 1.1“ – die überarbeitete und erweiterte 2. Auflage der fesselnden Geschichten rund ums Türstehen und Türsteherleben der drei Jungs von „Zeit für Zorn“. Gibt‘s bei der Hanseplatte (Neuer Kamp 32, 20357 Hamburg), den „Zeit für Zorn“-Shows oder in freier Wildbahn auf‘m Kiez direkt aus ihren Händen an der Tür. Taschenbuch, 230 Seiten.
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