WELCHES JAHR HABEN WIR GERADE? von Afsane Ehsandar Uraufführung «behutsam und musikalisch» Es ist «eine schöne, geschlossene Arbeit, man spürt eine große Harmonie zwischen den Darstellern, ein gemeinsames Erzählen und Befragen des Textes.» nachtkritik.de Regie Mélanie Huber / Bühne und Kostüme Marie-Luce Theis / Komposition Martin von Allmen Mit Sarah Gailer, Sarah Hostettler, Nicolas Rosat, Isabelle Menke Sie sind zu zweit, eine Frau und ein Mann, und sie versuchen Normalität herzustellen, während sie sich in einem fremden Land orientieren. Aber sind sie überhaupt schon angekommen? Sind sie in Sicherheit oder immer noch auf dem gefährlichen Weg? Ist das ihre Geschichte? Irgendwo läuft ein Tonband. Sind sie gemeinsam unterwegs oder getrennt? Ist ihr Kind bei ihnen? Die Stimmen berichten unablässig weiter, tastend und zaghaft, auf der Suche nach Halt und Bruchstücken ihrer Erinnerung. Was ist Albtraum, was Realität? Was wird von den Figuren absichtlich falsch erzählt? Eine Polizeikontrolle wird zum Übergriff, eine Begegnung mit Landsmännern zur brutalen Demütigung. Sind die Mitschnitte lebenswichtige Beweismittel oder Notate zur Selbstvergewisserung? Das eigene Ich ist zwischen Varianten der eigenen Flucht, verschwommenen Erinnerungsfetzen und den Schicksalen anderer abhandengekommen. „Ein Drama über die Unmöglichkeit, Unaussprechliches auszusprechen. Gegen unseren Anspruch, es immer ganz genau wissen zu wollen. Gerade in der Verweigerung wird das Schreckliche spürbar.“ (aus der Jurybegründung der Autorentheatertage) „Als ich von den Frauen in Kobanê gehört und einige Videos gesehen habe, dachte ich mir: Das kann nicht sein, dass wir im modernen 21. Jahrhundert leben! Frauen kämpfen für Gleichberechtigung und gleichzeitig wird in Kobanê mit Frauen gehandelt – eine Rückkehr in die Barbarei des 18. Jahrhunderts. In meinem Kopf entstand ein Loch – ein Loch im Zeit- und im Ortsverstehen. ‚Welches Jahr haben wir gerade?‘, fragte ich mich. Es ist wie ein Albtraum, den man auch durch Flucht nicht einfach so verlassen kann.“ Afsane Ehsandar Afsane Ehsandar, geboren 1981 in Teheran, wo sie als Autorin und Lektorin tätig war, lebt und arbeitet seit drei Jahren in Berlin und schreibt mittlerweile auf Deutsch. Sie beschäftigt sich mit den Themen Flucht und Identität. Das Kurzstück „Welches Jahr haben wir gerade?“ gewann den Autorenwettbewerb der Autorentheatertage 2017. Im Rahmen dieser kommt es mit den anderen beiden Gewinnerstücken am Deutschen Theater Berlin zur Uraufführung. Nach der Premiere in Berlin ist die musikalische Inszenierung der Zürcher Regisseurin Mélanie Huber ab Herbst in Zürich zu sehen. Mélanie Huber inszenierte am Schauspielhaus bereits „Dunkel lockende Welt“ von Händl Klaus, „Die Radiofamilie“ von Ingeborg Bachmann und „Bartleby, der Schreiber“ nach Herman Melville. Für diese Inszenierungen wurde sie dreimal von „Theater heute“ als Nachwuchsregisseurin des Jahres nominiert. Pfauen/Kammer So, 17 Sep 19:30 – 20:30 (Premiere) Folgevorstellungen Pfauen/Kammer Di, 19 Sep 19:30 – 20:30 (anschl. Publikumsgespräch mit der Autorin Afsane Ehsandar) Do, 21 Sep 19:30 – 20:30 (anschl. Publikumsgespräch) Mo, 25 Sep 19:30 – 20:30 (anschl. Publikumsgespräch mit der Regisseurin Mélanie Huber) Fr, 29 Sep 19:30 – 20:30 (anschl. Publikumsgespräch) Mi, 04 Okt 19:30 – 20:30 (anschl. Publikumsgespräch mit der Autorin Afsane Ehsandar) Do, 05 Okt 19:30 – 20:30 (anschl. Publikumsgespräch mit der Autorin Afsane Ehsandar) Mo, 09 Okt 19:30 – 20:30 (anschl. Publikumsgespräch mit der Regisseurin Mélanie Huber; with English surtitles) Do, 12 Okt 19:30 – 20:30 (anschl. Publikumsgespräch) Sa, 14 Okt 19:30 – 20:30 (with English surtitles) So, 15 Okt 19:30 – 20:30 (Zum vorerst letzten Mal; anschl. Publikumsgespräch) Koproduktion mit dem Deutschen Theater Berlin Unterstützt von der Gesellschaft der Freunde des Schauspielhauses Entfernen oder Ereignis zu aktualisieren Fievent.com | Kontakt | Privacy | Terms